Der Abgasgegendruck wird in der Abgasanlage mit Hilfe eines Abgas-Gegendruck-Prüfgeräts in der Abgasanlage von Verbrennungsmotoren gemessen. Die nachfolgende Abbildung zeigt beispielhaft ein solches Gerät. Es besteht im Wesentlichen aus einem Manometer, einem Druckschlauch und verschieden Anschlussadaptern.
Generell ist ein hoher Abgasgegendruck beim Vier-Takt-Motor hinderlich hohe Leistungen zu erreichen, weil der Gaswechsel negativ beeinflusst wird. Auf die Dynamik der Gasschwingungen in der Saug- sowie Abgasanlage soll hier aber nicht weiter eingegangen werden.
Ein zu hoher Abgasgegendruck ist problematisch für die thermische Belastung der Bauteile respektive Baugruppen in der Abgasanlage und dem Zylinderkopf des Motors.
Zum Beispiel kann sich die Temperatur im Abgasturbolader erhöhen und dadurch steigt die thermische Belastung und es besteht Gefahr der Verkokung des Motorenschmieröls in den Lagern. Zusätzlich verursacht ein erhöhter Abgasgegendruck einen axialen Schub auf die Turbine und kann zu einem höheren Verschleiß der Lager führen.
Zur Prüfung des Abgasgegendrucks wird der Druckschlauch des Messgerätes über einen Adapter mit dem Aufnahmegewinde der Lambdasonde im Auspuff oder dem Anschlussflansch des Abgasrückführungsventils mit der Abgasanlage verbunden. Hierzu werden die Lambdasonde oder das Abgasrückführungsventil zur Messung demontiert.
Der Messwert sollte im Leerlauf nicht über 0,09 bar liegen. Liegt der Messwert darüber, ist die Ursache dafür durch weitere Prüfungen und Befundungen zu ermitteln.
Bei einer Motordrehzahl von ca. 2500 U/min sollte der Abgasgegendruck nicht über 0,3 bar liegen.
Die Ursache kann z.B. Verengung oder Verstopfung in einem der nachfolgenden Katalysatoren oder durch Zusetzen der Abgasanlage liegen.