Motorensachverständiger, Motorengutachter, Motoren Sachverständiger, Motoren Gutachter, Motorschaden Sachverständiger, Motorschaden Gutachter - Motorensachverständiger, Motorengutachter, Motorschaden Sachverständiger, Motorschaden Gutachter

Ingenieurbüro für Verbrennungsmotoren GmbH

öffentlich bestellter und vereidigter Motorensachverständiger-Dipl. - Ing. (FH) Jörg Schulz

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Motorenschmierölfilteranalyse

Neben der Analyse des Motorenschmieröl kann eine Ölfilteranalyse wertvolle Informationen zum Zustand eines Verbrennungsmotors oder im Schadensfall zur Schadensursache liefern.

Der Motorenschmierölfilter ist eine Baugruppe des Motorenschmierölsystems. Der Ölfilter schützt den Motor vor Verunreinigungen des Motoröls mit den es im Betrieb beladen wird. Das können in verschiedenen Anteilen Metallabrieb, Staub, Rußpartikel und Verbrennungsrückstände sein.

Durch den Verschleiß im innermotorischen Betrieb des Motors respektive seiner Bauteile werden metallische Partikel verursacht. Betroffen sind häufig die Kolben, die Zylinderlaufbahnen, die Gleitlager und der Ventiltrieb der Motorsteuerung. Diese Partikel lagern sich im sowohl im Motorschmieröl und im Ölfilter ab. Kommt es zu einem überhöhten Verschleiß an den Bauteilen respektive an den Bauteiloberflächen wird ein hoher Anteil von metallischen Partikeln generiert. Die Untersuchung der Rückstände in den Motorenschmierölfilter geschieht in Anlehnung an die DIN SPEC 51455 - Flüssige Mineralölerzeugnisse - Bestimmung der Partikelanzahl und Partikelgröße in Ölen und den VDA (Verband der Automobilindustrie) Band 19 Teil 1 - Prüfung der Technischen Sauberkeit - Partikelverunreinigung funktionsrelevanter Automobilteile.

Die Motorenschmierölfilteranalyse bietet folgende Vorteile:

  • das frühzeitige Erkennen von Verschleißüberhöhung von Bauteilen respektive Baugruppen des Motors und somit den Schutz vor kapitalen Motorschäden
  • die Erkenntnis welche Bauteile des Motors geschädigt vorliegen und daraus resultierend eine schnellere und effizientere Motorinstandsetzung zu planen
  • eine mögliche Qualitätsprüfung nach einer erfolgten Instandsetzung des Motors
  • die Möglichkeiten verschleißmindernde Maßnahmen zu ergreifen und somit eine Standzeitverlängerung zu erzielen
  • die genauere Steuerung des Instandsetzungszeitpunkts zu erzielen
  • eine Verlängerung von Instandsetzungsintervallen zu planen

Die Motorenschmierölfilteranalyse besteht aus drei Schritten:

1. Extraktion (Entfernen)
2. Filtration (Trennen)
3. Analyse

Die Analyse der Partikeln gibt Aufschluss über:

die Geometrische Gestalt
Durch die Bestimmung der geometrischen Gestalt der Partikel (Span) kann der führende Verschleißmechanismus bestimmt werden, welcher zur Spanbildung führte.

die Anzahl
Die Bestimmung der Anzahl der Partikel erlaubt eine Aussage über den Grad der Verschmutzung.

die Größe
Die Bestimmung der Größe der Partikel im Rasterelektronenmikroskop gibt Hinweise aus das Schadenspotential der Partikel.

die chemische Zusammensetzung
Durch die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung (Elemente) der Partikel kann der Werkstoffe hergeleitet und betroffene Bauteile respektive Baugruppen bestimmt werden. Es wir die Quelle der Kontamination des Motorenschmierölfilters hergeleitet.

Des Weiteren können durch die energiedispersive Röntgenanalytik (EDX) auch bestimmt werden, ob weitere Verunreinigungen, wie etwa Schleifmittel, Sand, Staub usw. im Motorenschmieröl vorgelegen haben und evtl. schadensursächlich sind.

Hierzu wird durch den Auftraggeber

1. das Filtergehäuse äußerlich im montierten Zustand von Verschmutzungen ab gereinig
2. der Filter vom Motor demontiert
3. der Filter entleert
4. der Filter in einem sauberen Kunststoffbeutel verpackt
5. der Filter wird an das Labor versendet

Ihr Filter erfährt im Labor folgende weiter Arbeitsschritte bis zur Erstellung des Befundberichts:

1. dokumentieren des Anlieferungszustands des Filters
2. extrahieren der Partikel aus dem Filter
3. dehydrieren der Rückstände für die weiterführende Analyse
Rückstände auf dem Filterfließ (Quelle RISV Duisburg)
4. vorselektieren durch die lichtoptische Mikroskopie auf der Analysemembrane
Rückstände auf dem Filtervlies mit dem Mikroskop vergrößert (Quelle RISV Duisburg)
5. begutachten der Rückstände unter dem Rasterelektronenmikroskop hinsichtlich ihrer geometrischen Gestalt
REM Aufnahme (Quelle RISV Duisburg)
6. bestimmen der vorgefundenen Elemente in den Rückständen mit Hilfe der Energiedispersiven Röntgenspektroskopie
EDX Analyse (Quelle RISV Duisburg)
  • ggf. Empfehlungen zur Vorgehensweise weiterer Befundungen von Bauteilen respektive Baugruppen
Hinweis: Es können auch Kraftstoff- und Hydraulikfilter nach diesem Verfahren untersucht werden.
Nachfolgen ist in Auszügen ein Laborbericht über eine Motorenschmierölfilteranalyse exemplarisch abgebildet. Es handeltet sich um Motorenschmierölfilter aus einem Dieselmotor einer Lokomotive.
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