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"Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein." (Marie von Ebner-Eschenbach 1830-1916)1. Allgemeines
Bei der Begutachtung von einem Motorschaden steht in der Regel die Ermittlung der Ausfallursache respektive des Verursachers im Vordergrund. Eventuell ist eine Analyse auch ohne eine Demontage des Motors mit Hilfe eines Endoskops durch vorhandene eine Montageöffnungen des Motors wie zum Beispiel die Aufnahmebohrungen für die Zündkerzen möglich. Bei der Durchführung der einzelnen Untersuchungsschritte zur Schadenursachenfindung greifen ich und mein Team auf hochmoderne Laboreinrichtungen zurück. Auch kann eventuell mit Hilfe einer Betriebsstoffuntersuchung wie zum Beispiel der Zustand des Motorenschmieröls durch ein externes Labor die Schadernsursache ermittelt werden und eine Rückstellprobe wird dann im Rahmen der Beweissicherung asserviert.
Leider erzeugen Motorschäden einen hohen monetären Schaden und sind mit einem zeitlichen längeren Ausfall Ihres Fahrzeugs verbunden. Die Diagnose der Schadensursache und die Ermittlung der Verantwortlichkeit ermöglicht Ihnen in der Regel mit Hilfe der für Sie erstellten juristisch verwertbaren Schadensdokumentation Ihre Intessen durchzusetzen.
Es gibt viele Ursachen die für einen Motorschaden verantwortlich sein können, wie zum Beispiel:2. Fehlende Betriebsstoffe
z. B. Schmierölmangel
Ein zu hoher aber auch ein zu niedriger Motorenschmierölstand kann zu einer Schädigung des Motors führen. Bei einem zu hohem Ölstand in der Ölwanne können die Massenausgleichsgewichte der Kurbelwelle im innermotorischen Betrieb in den Sumpf eintauchen und erzeugen so einen Ölschaum. Diese Schaumbildung kann negative Auswirkungen auf den Katalysator sowie auf die Ölversorgung haben.
Ein zu niedriger Ölstand kann insbesondere bei Kurvenfahrten des Fahrzeugs dazu führen, dass die Schmierölversorgung bei einer Druckumlaufschmierung zusammenbricht und es zu einer adhäsiven Schädigung der Triebwerksteile kommen.
3. Falsche Betriebsstoffe
z. B. Fehlbetankung-Benzin statt Dieselkraftstoff
Da das Einfüllrohr der Benzin-Zapfpistole an der Tankstelle einen geringeren Durchmesser als der Tankstutzen des Dieseltanks im Fahrzeug hat, ist eine Fehlbetankung durchaus möglich.
Auch wenn Sie nur ausversehen sehr geringe Mengen an falschem Kraftstoff getankt haben, sollte der Motor auf keinen Fall gestartet werden. Wurde der Dieselmotor noch nicht angelassen, kann es unter Umständen ausreichen, wenn das Benzin-Diesel-Gemisch aus dem Kraftstofftank durch die Werkstatt abgepumpt wird.
Wird erst während der Fahrt die Fehlbetankung bemerkt, sollte das Fahrzeug an einer geeigneten sicheren Stelle angehalten, der Motor abgestellt und die Werkstatt oder der Pannendienst angerufen werden. Wurde der Dieselmotor bereits gestartet und der kontaminierte Dieselkraftstoff durch die Pumpen in das Kraftstoffsystem gefördert, droht leider ein teurer Austausch der gesamten Komponenten des Einspritzsystems. Die möglichen Schäden an den Bauteile respektive Baugruppen, wie zum Beispiel die Hochdruckpumpe, werden durch eine Mangelschmierung generiert. Der "ölige" Dieselkraftstoff verfügt im Gegensatz zum Benzin über schmierende Eigenschaften.
4. Bedienungsfehler
z. B. Überdrehschaden
Es ist technisch durchaus möglich, dass man durch falsches Schalten des Getriebes die Drehzahl des Motors deutlich über das konstruktiv vorgesehene Maß überschreiten kann. Dadurch kommt es infolge der Massenträgheit zu einer Kollision der Ventile mit dem Kolbenboden und in der Regel zu schweren Motorschäden. Die Grenzdrehzahl des Motors wird durch die Auslegung der Ventilfedern bestimmt.
Das untenstehende Bild zeigt einen Kolben im Zylinderkurbelgehäuse nach der Demontage des Zylinderkopfs. Deutlich sichtbar ist der Abdruck (rot markiert) des Auslassventils in der linken Ventiltasche des Kolbenbodens.
5. Mangelhafte Reparatur
z. B. vorgeschädigten Keilrippenriemen verbaut
Nicht nur durch eine hohe Temperatureinwirkung, eine fehlerhaft Montage oder Ermüdung kann die Lebensdauer eines Zahnriemens der mechanischen Motorsteuerung deutlich reduziert werden. Es kommt leider immer wieder in der Werkstattpraxis vor, dass bereits vorgeschädigte Riemen verbaut werden. Der Grund ist die Lagerung in einer falschen Umverpackungen oder eine nicht fachgerechte Handhabung bei der Montage.
Der Zahnriemen darf nicht knickt werden. Der maximal kleinste zulässige Radius entspricht dem der kleinsten Rolle im Riementrieb. Durch das Knicken werden die Zugstränge aus Glascord vorgeschädigt und erreichen Ihre projektierte Lebensdauer nicht mehr. Durch das Reißen des Zahnriemens kommt es in der Regel zu kapitalen Motorschäden.
Die untenstehende Skizze zeigt den Aufbau eines Zahnriemens im Längsschnitt.
6. Verschleiß
z. B. Rolle eines Ventilstößels
Als Verschleiß wird nach der zurückgezogenen DIN 50320 der fortschreitende Materialverlust aus der Oberfläche eines festen Körpers bezeichnet, hervorgerufen durch mechanische Ursachen.
Umgangssprachlich kann mach auch vereinfachend sagen, der Verschleiß ist der Preis der Nutzung.
Das untenstehende Bild zeigt die Rolle eines Rollenstößels der mechanischen Motorsteuerung eines Traktors, der durch Verschleiß (erhöhte Hertzsche Pressung) geschädigt worden ist und somit zum Ausfall des Dieselmotors geführt hat.
7. Sabotage
z. B. Benzinkontamination im Motorenschmieröl
Sabotage kann bei Kraftfahrzeugen bedingt durch die verschlossene Motorhaube eher nicht geschehen. Aber bei Motorrädern, Baufahrzeugen und ähnlichen Gerät ist eine Sabotage durchaus möglich. Bedingt durch die deutlich reduzierte Schmierwirkung des Öl-Benzin-Gemisches kommt es bei dem Betrieb des Motors relativ schnell zu adhäsiven Schädigungen an den Triebwerksteilen.